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Warum das Universum 2,726 Kelvin hat
(Kurztext zu einem Vortrag)
Der russische Mathematiker Alexander Friedmann wies 1922 auf die
Möglichkeit eines sich beständig ausdehnenden Universums hin.
Diese Erkenntnis beruhte auf theoretischen Erwägungen, die sich durch die
Beschäftigung mit den Feldgleichungen Einsteins (Allg.Relativitätstheorie)
ergaben. Fünf Jahre später gelangte der belgische Astronom Georges Lemaitre
zu einer ähnlichen Theorie des expandierenden Universums. Beide führten diese
Expansion auf eine Urexplosion zurück, deren Bruchstücke mit einer
Geschwindigkeit auseinanderfliegen, die eine Nachwirkung dieser Urexplosion
sei. Der englische Astronom A.S.Eddington lenkte die Aufmerksamkeit
der Wissenschaftler auf diese Arbeiten. Aber erst der russisch-amerikanische Physiker George Gamov verhalf Ende der vierziger Jahre zu der Verbreitung dieser "Big Bang Theorie." Gamov mutmaßte 1949 über eine Radiostrahlung, die als gleichmäßige Hintergrundstrahlung aus allen Himmelsrichtungen die Erde treffen müsste. Es sollte sich um eine Strahlung handeln, die für Materie - wenig über dem absoluten Nullpunkt -charakteristisch ist. Diese Theorie wurde von dem amerikanischen Physiker Robert Henry Dicke weitergeführt. Er war es auch, der dann den Entdecker der Hintergrundstrahlung, Arno A. Penzias und Robert W. Wilson, 1964 bestätigte, daß es sich bei der von ihnen entdeckten "störenden Radiowellenstrahlung" beim Funkverkehr um die schon lange vorhergesagten Reststrahlung des Urknall handelt. Mit dem NASA-Satelliten COBE konnte 1992 die Temperatur bis auf 2,726 K mit einer Unsicherheit von einem Hundertstel K gemessen werden. Auch dieser Wert ist nicht zufällig, sondern er bestätigt die früheste Entwicklung des Universums in seiner "inflationären Phase," wie sie - von der zur Zeit gültigen Urknalltheorie - gefordert wird. Literatur:
Text: Manfred Wilhelm, AAU (1997) |