AAU-Jugendgruppe

Merkmale der Chromosphäre
  • Das Chromosphärennetzwerk
    Das Chromosphärische Netzwerk ist ein netzartiges Muster, das am besten in der roten Emissionslinie von Wasserstoff (H-alpha) und der ultravioletten Linie von Kalzium (Ca II K-Ca-Atome, denen ein Elektron fehlt) beobachtet werden kann. Das Netzwerk umspannt die Zellen der Supergranulen und verdankt seine Existenz Magnetfeldbündeln, die von der Gasströmung der Supergranulen an deren Rändern konzentriert werden. Es bildet die Fortsetzung der Granulation der Photosphäre.
  • Plages
    Plage - französisch für Strand - sind helle Stellen um Sonnenflecken herum, die am besten im H-alpha-Licht (siehe oben) erkennbar sind. Plages werden auch mit Konzentrationen von Magnetfeldern in Verbindung gebracht und sind Teil eines Netzwerkes von hellen Gebieten, das die Chromosphäre auszeichnet.
  • Filamente
    Filamente sind dunkle, fadenförmige Gebiete im H-alpha-Licht. Sie sind dichte, etwas kühlere Wolken aus Gas, die von Magnetfeldbögen über die Oberfläche geschleudert werden.
  • Protuberanzen
    Protuberanzen sind dichte Gaswolken, die von der Sonnenoberfläche durch bogenförmige Magnetfelder über der Oberfläche schweben. Protuberanzen und Filamente sind dasselbe. Nur daß Protuberanzen am Rand der Sonnenscheibe sich gegen den schwarzen Weltraum sehr stark abheben, während Filamente auf der Scheibe gegen die Oberfläche einen weniger starken Kontrast bilden. Einmal schauen wir also von der Seite, einmal von oben darauf. Beide Erscheinungen können über Tage und Wochen konstant bleiben. Aber da sich die Magnetfelder langsam verändern, können Protuberanzen bzw. Filamente auch ausbrechen und innerhalb von Minuten oder Stunden sich von der Sonne lösen.
  • Spiculen
    Spiculen sind kleine, strahlförmige Eruptionen (Ausbrüchen), die im ganzen Chromosphärischen Netzwerk beobachtet werden können. Sie erscheinen als kurze dunkle Streifen auf der H-alpha-Aufnahme links. Sie existieren nur wenige Minuten, aber durch sie wird Gas der Oberfläche mit Geschwindigkeiten von 20 bis 30 km/s in die heiße Korona befördert.
    (Quelle: Nasa)